Viktor Pivovarov
Ein Spaziergang nirgendwohin
Ich erinnere mich nicht, wie lange ich so gesessen habe, ohne etwas zu tun, und mit unbewegtem, abwesendem Blick aus dem Fenster starrte.
Ich überwand mich, stand auf und ging nach draußen.
Ich ging und ging ohne irgendein Ziel oder eine Absicht, und geriet an gänzlich unbekannte Orte.
Von der kristallklaren Luft drehte sich mir ein wenig der Kopf. Auf einer Lichtung legte ich mich nieder und schlief ein.
Ich hatte Träume. Aber die waren so seltsam, daß ich mich nur an irgendwelche unsinnigen Stücke erinnern kann.
Ich erinnere mich nur, daß mich diese Träume sehr beruhigten.
Dann sah ich plötzlich mich selbst.
Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll,
aber mir schien, daß ich mich irgendwie wie von innen sehe.
Dies dauerte nur einen kurzen Augenblick.
Und dann verwandelte sich alles, ich selbst und alles um mich herum, in einen hauchdünnen, sich wellenden Streifen
Ich wachte auf und erhob mich mit Mühe.
Aus dem Schlaf kam ich nicht gleich zu mir, und die ersten Minuten sah ich alles wie gekippt.
Mir schien es sogar für einen Augenblick, daß dies nicht der Ort war, an dem ich eingeschlafen war.
Ich fühlte mich munter und ausgeruht.
Ich kehrte nach Hause zurück und bereitete mir etwas zum Abendessen.
Für alle Fälle legte ich ein zweites Gedeck auf.
Das Licht habe ich nicht angemacht, um besser zu sehen, wie sich hinter dem Fenster der Abendhimmel verfärbt
Überhaupt kein Gedanke war da…
Da war nur Leichtigkeit und Kummer.